Alte Kapelle bei Wintzenheim
Unter "Vergessene Plätze" bin ich bei einem unserer Spaziergänge auf einen solchen gestoßen. Welcher das ist und wie es dort aussieht, erfährst du hier.
Ab und zu fahre ich mal ein paar Km, um gleich im Wald und in den Bergen, den Vogesen, zu sein. Dann nehme ich den Waldparkplatz und Hundi & ich stiefeln einfach los.
Vom Weg gehen nach einigen Gehminuten einige Abzweigungen ab und man hat die Möglichkeit, zig Km in den Wald und über Berge zu wandern. Ich beschließe, es bei unterhalb von 10 Km zu belassen und wir bleiben auf dem Hauptweg. Es soll ja heute einfach nur ein Spaziergang werden.
Kurzerhand biegen Hundi & ich zur ausgeschilderten Chapelle St.Joseph ab. Die liegt nur wenige hundert Meter entfernt am Waldrand direkt an den Weinhängen. Alles wirkt beschaulich und fast unwirklich. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt, weit weg von meinem Wohnort, im Urlaub. Dabei sind's nur wenige Km.

Die Kapelle und ihre in Felsen geschlagenen Altare unter freiem Himmel wirken faszinierend. Einerseits wirken sie wie aus der Zeit gefallen und (leicht) verfallen; andererseits sind sie eben nicht vollständig dem Verfall preisgegeben, denn man sieht durch Menschenhand gepflegte Maßnahmen. Insbesondere Vergitterungen vor den Felsenaltaren, damit dort niemand Schindluder treibt. Aber auch frische Blumengestecke.
Anhand der zahlreichen Sitzmöglichkeiten in der Nähe und der denkmalartigen weiteren Gedenksteine scheinen sich hier zu wärmeren Zeiten so einige Menschen und Gläubige einzufinden. (Heute haben wir es sonnig, aber grottig kalt, nur wenige Grad über null und Hundi und ich sind hier allein auf weiter Flur. Und dämmerig wird's auch bald wieder.)
Die Kappelle wurde offensichtlich vor sehr vielen hundert Jahren gebaut, zu einer Zeit, wo das Elsaß noch zum heiligen römischen Reich deutscher Nation gehörte (bis 1697). Die Kapelle scheint um das 13. Jahrhundert erbaut worden zu sein. Die Gemeinde Wintzenheim, wozu diese Kapelle gehört, wurde bereits um 786 erwähnt.
In der Nähe befindet sich ein Haus (etwa Dorfgemeinschaftshaus), was man möglicherweise auch anmieten kann. Davor gibt es Parkmöglichkeiten für vielleicht fünf Fahrzeuge. MiniCampen scheint durchaus möglich - auf jeden Fall ein echter Tipp.
Es ist ein schöner Ort der Ruhe. Hier werde ich gerne wieder herkommen. Vielleicht mal für ein Picknick oder als Ausgangsbasis für weitere Wanderaktivitäten. Empfehlenswert 👍