Familienzuwachs: Forza 750
Zum Jahresbeginn war es soweit. Wir entscheiden uns, einen Honda Forza 750 zunächst "nur zu besichtigen".
Für alle Fälle nehmen wir unseren Hänger mit und machen uns am 2. Januar auf den Weg nach Hessen. Im Raum Gießen hat ein Eigner den größten Motorroller, den es gibt, inseriert.
Bei uns wurde viel hin- und herüberlegt, ob ein weiteres Zweirad bei uns Einzug finden darf / soll / kann oder "muss". Immerhin steht neben zwei Sologefährten schon das Gespann im Stall, mit gleichem Motor und dct-Getriebe, was enorme Freude bereitet.
Um es kurz zu machen: ja. Her damit! Schließlich wird das Fahrzeug mit einem unschlagbaren Verbrauch um die 3,5 Liter für den beruflichen wie tourentauglichen Einsatz genutzt; genau wie das NC-Gespann. Solofahrten machen schließlich auch viel Spaß.
Wir fahren also am Donnerstag kurz vor 18 Uhr los, um bei Gießen im ländlichen Raum zu nächtigen, damit wir am Freitag drauf pünktlich am Vormittag Bekanntschaft mit dem Noch-Besitzer und natürlich dem Forza machen.
Die Nacht ist sehr kalt, das restliche Trinkwasser im Napf für den Hund draußen ist durchgefroren. Im MiniCamper haben wir es gemütlich warm und eine gute Nachtruhe. Der Freitag zeigt sich klar und begrüßt uns mit Sonne und minus 5° - und streckenweise puderzuckrigen Schnee. Na super, denke ich. Astreine Voraussetzung für eine zuvor mit dem Eigner abgesprochene Probefahrt. Noch besser ist, dass wir den Kaffee vergessen haben. Nicht mal den Tee haben wir dabei. Was für ein Start ... Aber so ist das eben, wenn man berufstätig ist und kurzfristig losdüst. Kömmt vor.
Wir machen auf dem etwa ein 20 Minuten entfernten Weg zum Ziel an einem Edeka mit Bäckerei einen Stopp, versorgen uns mit einem guten Frühstück und genießen die abgeschiedene Ruhe, die Kälte, die Sonne - und irgendwie wirkt alles leicht surreal wie ein Roadmovie. Auch im Laden und beim Bäcker ist nix los. Es macht Spaß.
Weitere 15 Minuten nach unserem idyllischen Frühstück treffen wir beim Hondaroller-Besitzer ein, der es nicht mehr lange sein wird. Aber das wissen wir da noch nicht. Denn zu meinen größten Bedenken zählt die Passform. "Passt" der Roller mir? Wie ist die Sitzposition? Kriege ich meine langen Beine unter? Bekomme ich eine entspannte (Grund)Sitzhaltung? Einerseits sind mir nur Fahrberichte und Videos von Leuten bekannt, die alle diesseits von 1,9 m klein sind; andererseits habe ich auf vielen Mopeds gesessen in all möglichen Varianten - nur eben auf einem Forza nicht. Die Honda-Händler, die ich aufsuchte, hatten einfach keinen zum Verkauf stehen. Weder neu och gebraucht. Und vor einigen Monaten noch hätte ich nicht gedacht, mich für dieses Gefährt begeistern zu können (weil schon einige Fahrzeuge ...).
Der Roller sieht aus wie neu. Gebrauchsspuren muss man lange suchen. Dass der schon 13.000 Km gelaufen ist, sieht man definitiv nicht. Innerhalb von ca. einer Minute sagt mein Bauchgefühl mir: passt, nachdem ich gerade Platz genommen habe und die erste Sitzprobe durchführe. Lenkereinschlag ohne Kniekollision oder sonstige mögliche Beeinträtigungen. Näheres muss die Probefahrt ergeben.
Tja. Die Probefahrt. Während unserer Ankunft schneite es leicht. Kaum der Rede wert, aber Minusgrade und (wenig) Pulverschnee auf feuchter Straße - na, das kann ja was werden. Aber das ist was geworden.
Ich bin etwa 30 Minuten gefahren und habe einen ersten Eindruck bekommen. Da mir das ausgezeichnete dct-Getriebe bekannt und vertraut ist, habe ich mein Augenmerk auf Lenkung und Handlichkeit gerichtet. Was halt unter solchen Wetter- und Probefahrtbedingungen möglich ist. Dabei ist auch die Entscheidung pro Roller gefallen.
Nun wird er einige Wochen bei mir rumstehen, bis ich die französische Zulassung habe. Lust zum Fahren habe ich trotz winterlicher Verhältnisse schon. Aber Geduld zu üben ist auch nicht schlecht.
Jetzt heißt es erstmal, einen Platz in der Garage freimachen.
Wie unsere Abholaktion verlaufen, haben wir natürlich mit ein paar Bilder festgehalten.